Kreis­jugend­feuerwehr
Spree-Neiße

Artikel vom 05. November 2004

Nachdenken und aus den Ereignissen lernenAm Dienstag erfuhren wir über die Berichterstattung der Medien, dass der Gahryer Brandstifter gefasst ist. Aber Schlimmer ist die Nachricht, dass der jugendliche Täter Mitglied der Jugendfeuerwehr ist. Das der Jugendliche aus der Feuerwehr ausgeschlossen wird das steht nicht in Frage. Aber es tun sich andere Fragen auf. Ist jeder Jugendlicher der bei der Feuerwehr ist ein potenzieller Brandstifter? Werden die Jugendlichen bei der Ausbildung zum Feuerwehrfrau /-mann dazu animiert Brände zulegen? Die Antwort auf diese Fragen ist ein deutliches „Nein“ Die Gründe das eine Person das Eigentum anderer beschädigt oder vernichtet sind lange Weile, der drang nach Beachtung oder pyromanische Neigungen. Die Jugendfeuerwehren sind zwar nicht zur Erziehung der Jugendlichen da, aber ein Ziel ist die Persönlichkeit der jungen Menschen zu entwickeln. Sie lernen bei der Feuerwehr technische Grundlagen, sie treiben Sport und sie lernen in einem Team zuarbeiten und zulernen.

Die Kreis­jugend­feuerwehr Spree-Neiße ist der größte freie Träger der sich mit Jugendarbeit im Landkreis beschäftigt. 2003 waren 873 Jugendliche in einer der 77 Jugendfeuerwehren im LK SPN Mitglied sie wurden von 240 Jugendwarten und Betreuern betreut. Dabei ist zu beachten das in den Dörfern die Jugendfeuerwehr oft neben den Sportvereinen die einzigste Möglichkeit ihre Freizeit sinnvoll zu verbringen.
In Zeiten knapper Kassen kann sich kein Verein mehr leisten in kleinen Gemeinden ein Freizeitzentrum zu unterhalten. Das ist der Kreis­jugend­feuerwehr auch bewusst und versucht mit dem Landkreis diese Lücken in der Betreuung der Jugendlichen außerhalb der Schulen gering zuhalten. Die Jugendgruppen können innerhalb eines Jahres an verschiedene Projekte die auf Amtsebene, Kreisebene und Landesebene organisiert werden teilnehmen. Das sind z.B. Ferienfahrten, Zeltlager oder die Teilnahme an sportlichen Wettbewerben. So bekommen Jugendfeuerwehrkameraden bei einer Vielzahl von Veranstaltungen freien oder ermäßigten Eintritt. Es sollte aber auch nicht vergessen werden warum es Jugendfeuerwehren gibt. In den Jugendfeuerwehren werden die Feuerwehrfrauen /-männer der Zukunft ausgebildet die dann zur technischen Hilfeleistung oder zur Brandbekämpfung gerufen werden und das freiwillig und unentgeltlich. Das kann aber wahrscheinlich nur jemand schätzen der schon einmal in einer Notlage war und von der Feuerwehr geholfen wurde.

Haben die Eltern oder die Betreuer bei der Feuerwehr Gahry eine Mitschuld an den Taten von Oliver V. Diese Frage werden sich viele Leute in den letzten Tagen gestellt haben, auch diese Frage werden sich die angehenden Jugendwarte die am Wochenende vom 6. – 7. November in Döbern einen Lehrgang zum Jugendwart und am 13. – 14. November in Kolkwitz einen weiterführenden Lehrgang besuchen stellen. Auf jeden Fall sollten weder die Eltern noch die Kameraden der Feuerwehr verurteilt werden. Denn Schwarze Schafe gibt es nicht nur bei der Feuerwehr.

Mathias Voigt
Fachbereich Offentlichkeitsarbeit
Kreis­jugend­feuerwehr Spree-Neiße